AKTUELL | SCHAUFENSTER DENIS INFO |
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IMPRESSUM |
Foto links: Martina Gasser; Foto rechts: Andrea Mutschlechner |
T-Shirt Edition für Männer und Frauen: Handabgezogener Siebdruck mit umweltfreundlicher Farbe auf Bio-Fairtrade-Baumwolle-Shirts! |
Stefan
Malicky zeigt hand-, und teilweise auch mit einer Nähmaschine, genähte
Textilien im Patchwork Stil, die er aus Resten, also dem Abfall dessen, was
sonst so genäht wird, sammelt und so zusammennäht, dass sich neue Dinge
ergeben. Der Sinn liegt für ihn im Tun, im Arbeiten, in der Therapie. Teilweise
entstehen über zwei mal zwei Meter große Decken, die jedoch nicht professionell
vernäht sind, sondern oft auch Löcher und lose Nähte haben. Bestenfalls können
die so entstandenen Produkte als Wandteppich dienen. Obwohl die Stücke
aufwendig gemacht sind, ist an den Arbeitsspuren doch eine gewisse Unruhe
erkennbar.
Die
Vogelmasken sind Film- oder Theaterrequisiten aus Projekten von Stefan Malicky,
der sich auch an der Schnittstelle von bildender Kunst, Satire und kritischem
Theater bewegt.
Die
Hunde-Motive der Decke sind eine Anspielung auf ein Erlebnis von Stefan Malicky
aus Zamora, einem spanischen Dorf zwischen Salamanca und Valladolid.
Zum
ersten Mal habe ich von dem Dorf gehört, als ich im Herbst 2003 zwischen 02:00
Uhr und 03:00 Uhr des Nachts auf einer Spanischen Landstraße entlang spazierte,
und auf einem Schild „Zamora“ zu lesen war. Weder auf die totale Mondfinsternis,
noch auf den Ort Zamora mit den dort freilaufenden Hunden, war ich vorbereitet.
So wie ich auf die Hunde nicht vorbereitet war, waren auch diese nicht auf mich
vorbereitet. Zur Zeit der totalen Mondfinsternis hörte ich so bereits von
weitem das Gebell der Straßenhunde.
Schwer
wahrnehmbare Schatten rannten über die Felder während der riesige Mond
dunkelrot verfinstert war. Ein näherkommendes Getöse, ein lauter werdendes
Gebell. Für mich waren die Hunde, die Gesandten der Jungfrau Maria, wie sie in
Santiago de Compostela angebetet wird …
Zitat:
Stefan Malicky
Walter Spormann: Geb. 1964 in Engers am Rhein (D) Ausbildungen/ Berufsausübungen: - 1980/85: Technischer Formenbau/Kunststein - Industriefacharbeiterbrief - 1986/88: Lehre als Steinmetz/Bildhauer: Künstlerkontakte, vermehrtes Interesse an der Malerei in Anlehnung an die Deutsche Malerei der 80er Jahre (Hamburger Schule, Leipziger Schule etc.) - Beginn eines autodidaktischen Studiums - 1988-2001: Steinmetztätigkeiten in Frankfurt, Köln und West-Berlin - 2002-2004: Meisterschule in Soest/Westfalen - Besuch des privaten Kunstinstitutes-IKKB-Bochum: Farbenlehre, Kunstgeschichte - Einschreibung zum Studium der Bildhauerei an der Alanus-Hochschule in Alfter bei Bonn - seit 2005: Malerei in Öl und Tempera, eigene und auftragsbezogene figürliche Arbeiten |
Das
"Schaufenster Denis", ein Ausstellungsprojekt von Martina Gasser und
Franz Schuster, hat einen der drei ersten Preise des "Ottakringer
Kunstpreises 2023" gewonnen! Wir bedanken uns herzlich bei der Bezirksvorstehung Ottakring, Franz Prokop, Stefanie Lamp, der Jury, allen unseren ausstellenden Künstler*innen der letzten 11 Jahre (51 Ausstellungen), den Künstler-Kolleg*innen der Grundstein- gasse, dem leider schon verstorbenen Künstler Paul Roza, der uns die Auslage überantwortet hat und vor allem beim Restaurant Denis, das uns den Raum kostenlos zur Verfügung stellt! |
Fotos: Martina Gasser |
I'd like to think the
Teletubbies in some ways shaped me as a person, in a good way. I’ve heard
people describe it as nightmarish and disturbing. Although the creators were
probably high as hell and it’s a miracle this crazy show even aired, it gave me
and, i think, many other little children, a lot to think and dream about. One of those dreams I had was about the Sunbaby, specifically mixed together with one of those babydolls that had that little flower costumes. This melted into one in my head. This installation is a tribute to a better time in my life, a life of little to no repercussion, no worries, of raw emotion and wonder, that I'm slowly learning to get back into my life. A space to uncanny yet oddly familiar. Hills of green gras and plastic. Of sunflowers, no gender or race. Just happiness. |
Biografie: 1965 in Salzburg geboren, aufgewachsen in Straßwalchen. Wolfgang Zeindl lebt seit 1986 freischaffend in Wien, als Künstler ist er Autodidakt. Werke von Zeindl befinden sich im Besitz von Jelinek, Schmatz, Pock-Artmann, Rosei u.a. |
Beginn der Installation |
Ende der Installation |
CV Johannes Heuer - echt kurz: Am Ende einer langen Reihe von fehlgeschlagenen Versuchen, technischen Widrigkeiten und konstruktiven Vorstudien stehen Arbeiten, die sich meist in Form von Objekten manifestieren. Deren Inhalte entwickeln sich ausgehend von flüchtigen Vorstellungen, die aus umgebenden Interessensgebieten und Dingwelten auftauchen. geb. 1962, lebt/arbeitet in Wien und Retz 1968 Gewinner Bumsti-Wunderwelt Zeichenwettbewerb 1980-84 grafische Lehr- und Versuchsanstalt, Wien |
Ausstellungen (jeweils letzte 4 Jahre) SOLO 2022 MALBEDARF CA Contemporary, Wien 2021 SO WIRD´S GEMACHT Kunstfabrik Gross Siegharts 2020 STELLENBOSCH Schaufenster Oberretzbach 2018 SERVIÇO DE ALMA dreisechsfuenf#3, dessous, Wien 2018 NUR NICHT MALEN! CA Contemporary, Wien GRUPPE 2022 WELTSCHMERZ Schloss Schrattenthal 2021 VON OBEN Parallel Vienna 2021 500 TÜRME ArtP Kunstverein, Perchtoldsdorf 2020 FILLTHEGAP! Parallel Vienna |
Im
Zuge der Dokumentation kamen Martina Gasser und Franz Schuster immer
wieder mit Menschen auf der Straße ins Gespräch. Viele hatten die Tags
noch gar nicht wahrgenommen, viele schmunzelten, und den meisten
gefielen sie. Die Tags stellen ausschließlich männliche Charakterköpfe im Profil dar – mit meisterhaft flottem Strich gezeichnet. Sie variieren je nach Bezirk und nehmen ironisch darauf Bezug. Im Schaufenster Denis ist eine Auswahl aus mittlerweile weit über 300 dokumentierten Tags zu sehen (LINK ZU DEN FOTOS). Die Textzeilen von Unbekannt könnten die Gedankengänge der Charakterköpfe darstellen. |
Was ist richtig? x Was ist nicht richtig? ? Alles - nix Richtig ist, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Alles geht vorbei. Stuhlgang, regelmäßig. Manches Dass ich hier antworte. Verwende es richtig. Futter kann durch nichts ersetzt werden. Nichtig - Zischtig Hakerl Kreisfläche=r²+Pi Rechts ist, wo der Daumen links ist. Punk Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Die Moral, die wir gelernt haben. More to come... |
Was ist wichtig? Ihre Frage, die ist wichtig. Was ist nicht wichtig? ? Nix - alles Wichtig ist, sich selbst als richtig zu erleben. Stuhlgang, regelmäßig. Gesundheit Dass meine Antwort nicht zwingend richtig ist. Denn Klopapier ist wichtig. Futter Michtig - Sunntig Rufezeichen Kreis freihand zeichnen Für manche umgekehrt wichtig. Punk Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Dass man sich vom Richtigen löst (gelernte Moral) und Humanist wird. More to come... |
Martina Gasser - CV
Martina
Gasser, geboren in Innsbruck, schloss 1997 das College für Fotografie an der
Graphischen Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt in Wien ab und studierte
anschließend bis 2003 an der Akademie der Bildenden Künste Wien (Meisterklasse
Franz Graf, Abschluss mit Diplom).
Kerstin Bennier, November 2020
Sich Einrichten und dabei öffentlich sein! Während dem Lock down fand die Kommunikation mit der Außenwelt über diverse Internetplattforen statt: im Hintergrund eine Teilansicht des privaten Wohnraumes. Im Schaufenster Denis wird eine reale nicht virtuelle Wohnvision etabliert. Wohnräume verändern sich im Laufe der Zeit. Durch Verdichtung und Komposition von neuen fremden Objekten entsteht eine kontinuierliche Veränderung im Schauraum. Geladene Gäste werden im Ausstellungszeitraum um Interventionen und „Dinge“ wie Dekorationen, Objekte, Zeichnungen, Fotografien, Texte gefragt. Die Gegenstände werden in den bereits vorhandenen fiktiven Wohnraum eingebaut. Der unterschiedliche Geschmack und die Frage welche Wirkung dieser auf den Raum hat, bleiben offen. Interventionen sind geplant! Veränderung und Ungewissheit prägen die Gegenwart! |
Vor der Intervention! |
FIGURENGRUPPE "es ist nicht nur" FAMILIENAUFSTELLUNG eine künstlerische annäherung ich bin natürlich |
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Zwei Monate lang hat das Künstlerpaar Bele Marx &
Gilles Mussard gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen der Paedakoop Schlins an einem künstlerischen Projekt
gearbeitet. buch, entwarfen Kulissen, teilten die Akteure ein… – mündete in einen „festiven Drehtag“ auf der Burgruine Jagdberg. Ateliers für Performance, Kulisse, Zeichnen, Maske,
Drehbuch und Akrobatik wurden gebildet. Die MitarbeiterInnen der Paedakoop und,
die am Jagdberg ansässigen Flüchtlingsfamilien, wurden aktiv miteingebunden. Befreundete,
unterstützende KünstlerInnen bereicherten das Projekt zusätzlich. |
Fotos: Martina Gasser |
Martina Gasser stellt das Ausstellungsjahr 2019 unter das Motto "Die Hälfte zur doppelten Unendlichkeit". Anlass, zurück zu schauen und das bereits Geschaffene mit dem Gegenwärtigen zu verbinden und einen roten Faden durch ihre anscheinend so verschiedenen künstlerischen Arbeiten zu spinnen. In der ersten Ausstellung namens "R-EVOLUTION" verbindet sie aktuelle Ölmalerei mit ihren über die Jahre entstandenen Performancehüten. Diese sind aus Kürbiskalebassen geschaffene Hüte und Masken, die sie oft in Ihren Performances mit Singender Säge oder als Beschwerdemasken im "Wiener Beschwerdechor" einsetzt, in dem sie seit einigen Jahren als Alt-Stimme singt. Jeder Hut, den sie schafft ist auch immer die Grundlage für eine Kunstfigur wie den "Blind Orpheus", die "Aluluhut-Lady" oder die "Bananakillerqueen", die sie in Fotografien inszeniert, welche wiederum in Installationen eingesetzt werden. Diese Performancehüte betrachtet sie aber auch als Kunstobjekte, die für sich alleine stehen können. Martina Gasser - CV Martina Gasser, geboren 1975 in Innsbruck, schloss 1997 das College für Fotografie an der Graphischen Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt in Wien ab und studierte anschließend bis 2003 an der Akademie der Bildenden Künste Wien (Meisterklasse Franz Graf, Abschluss mit Diplom). Sie lebt und arbeitet in Wien und ist als Malerin und Fotografin tätig und spielt zudem die Singende Säge, die sie oft in ihren künstlerischen Performances einsetzt. |
Das Ergebnis dieser Performance war dann bis 14.12.18 als Installation im Schaufenster zu sehen.
united
queendoms betreiben
seit 2007 das gleichnamige sequenzielle Kunstprojekt. Ihre Arbeiten
(Videos/ Collagen/ Comics/ Installationen/ Performances) setzen am
Mythos vom Goldenen Westen als hegemoniale europäische Idee an und
erzählen die Abenteuergeschichten von Königin Utopia und Königin
Dystopia als inter-/intratextuelle, transmediale Episodengeschichte. Es
ist die ironische Aneignung und Überhöhung des Slogans „Jeder ist
seines Glückes Schmied“, eine queer-feministische Unterwanderung und
Lesart der „Suche nach dem Glück“, formuliert im Imperativ„queen
yourself!“ „unite!“.
Foto: Martina Gasser |
Manchmal findet man beim
Suchen etwas anderes, als man finden wollte. Das so Gefundene stellt sich dann
oft als etwas unbewusst Gesuchtes dar. Wie viel sagt das Gefundene über das Gesuchte? Wie repräsentativ ist der Teil für das Ganze? Was wenn der Forscher sich selbst erforscht? Wie viel will er sehen? Wie viel preisgeben? Wie viel verbergen? Der eigene Körper als Forschungsfeld. Das Innen trifft das Außen. Selbstwahrnehmung. „FOKURSIEREN“: Den Fokus immer wieder auf neue Blickwinkel legen. Die Forschung folgt dem zu Erforschendem -„form follows function“. Ähnlich dem Kinderspiel, immer weiter zu fragen: „und warum?“. Die Fotografien zeigen nur partiell Portraits, durchschimmernd bedeckt von romantischen Unkrautsamen. Manchmal spiegelt sich der Himmel, durch den diese fliegen sollten. Assoziationen zu Schneewittchen im gläsernen Sarg oder ist es ein Blick in eine Petri-Schale? Wie Schönheit und Erotik auf der filigranen Gratwanderung von Sehen/Nicht-Sehen bzw. Zeigen/Verbergen fußen, so ist auch hier ein „making of“ - Foto ein „Rauszoomen“ aus dem Detail, das zu (geradezu lächerlich) banaler Lebensrealität führt. Das Detail ist voll märchenhaftem Zauber. Das große Ganze eine dieser Lebensbaustellen. |
Fotos: ONE TWO MUCH Foto: Martina Gasser |
Martha Laschkolnig &
Marie Lenoble Seit 2002 kooperieren Marie Lenoble und Martha Laschkolnig bei der Erarbeitung diverser Konzepte in den Bereichen Objekt, Fotografie und Performance, verbunden durch ihre Faszination für Alltagsszenarien und deren Absurditäten, Offenheit und Mut. Mag.art Martha Laschkolnig, geboren1980 in Linz. Studium der Malerei und Grafik bei Franz Graf an der Akademie der bildenden Künste Wien. Diplom 2006. Sie lebt in Wien, als selbstständige Künstlerin und Performerin (www.marthalabil.com) Mag.art Marie Lenoble, geboren1981 in Fécamp/Frankreich. Studium Textiles Gestalten & Kontextuelle Gestaltung an der Akademie der bildenden Künste Wien. Diplom 2011. Sie lebt am Ossiacher Tauern, als selbstständige Künstlerin und Designerin. Ausstellungen (Einzel) 2017 ONE TWO MUCH - Eins zwei viele oder eine zuviel? Galerie Amthof, Feldkirchen Ausstellungen (Teilnahme) 2018 Melancholie, Museum am Bach, Ruden 2017 Der duftende Garten des Scheik Nefzaui, Schloß Damtschach 2017 Games & Circles, Museum am Bach, Ruden 2016 Operation Schönheit, Museum am Bach, Ruden |
Foto: Martina Gasser |
kurzBiografie *1972 Taipei, Taiwan 2015–2018 Lehrgang Naturgestaltung bei Marianne Wyss in der Werkstatt Floristik, Zürich „Akademie für Naturgestaltung – eine Annäherung an die eigene gestalterische Ausdrucksweise“ bei Marianne Wyss, Stift Zwettl 1991–2000 Kompositionsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Dieter Kaufmann (Komposition) und Klaus Peter Sattler (Medienkomposition und angewandte Musik) Ausstellungen / Projekte 2018 Gruppenausstellung, Trans-Form, Galerie oberösterreichischer Kunstverein, Linz 2017 Zu Gast im Haus der Philanthropie, Wien Soloausstellung, „Blattspiel“, Trendzeit, Wien Gruppenausstellung, „Substanzen sind’s“, artP.Kunstverein, Perchtoldsdorf Kunstschaufenster Denis, Wien 2016 Gruppenausstellung, Kunst im Dorf, Auersthal Soloausstellung, „Alles auf Anfang“, Sehsaal, Wien Dankbarkeit ist so etwas wie der Königsweg zum Glück. Meine Werke werden immer von poetische Sätzen begleitet, was Leben in der Tiefe bedeutet. Ich habe sehr wunderbare Begegnungen gemacht, die mich auf einen glücklichen Weg bringen. Das Leben fügt sich mit dem Zufall und Schicksal zugleich. |
Etwas
zu Papier bringen. In
Zusammenarbeit mit der Designerin Renate Stoica, entstanden fünf
Papierobjekte,
- jedes ein anderer Charakterkopf - die alle an Ort und Stelle
geschnitten und
zusammengesetzt wurden. Sie existierten nur für den Moment des Fotos
und wurden
erst durch den Einsatz von Licht und Schatten zum Leben erweckt. Für die
Auslage Grundsteingasse wurde
ein sechster Charakterkopf angefertigt. Dieter Brasch, absolvierte nach
seiner Fotografenlehre, die
Meisterprüfung für Fotografie und arbeitete danach 1996 machte er sich mit seinem
Fotostudio in Wien selbständig. Von
2008 bis 2010 absolvierte er das Master of Arts- Studium am Department
für
Bildwissenschaften an der Donau- Universität in Krems. Beruflich gehört
seine
Leidenschaft |
Papierportrait Foto: Dieter Brasch |
Aufbau Foto: Renate Stoica |
Papierkopf Objekt: Renate Stoica |
Kurzbio – Christoph Theiler: lebt seit 1982 in Wien. Seine Arbeiten sind im
Bereich
Komposition/Multimedia/Klanginstallation angesiedelt. GATE II+III
entwickelten
neue Formen von interaktiver Klanggestaltung. Wie bei MEMBRAN II und
M.O. HERZ
+ MUND werden immer mehr Mittel aus dem Bereich der elektronischen
Musik, des
Sounddesigns, der Hochfrequenztechnik und des Internets
(„Mana Community Game“, partizipatorisches,
softwaregestütztes Auswahlverfahren zur Vergabe von Förderungen
2005/06) in die
künstlerische Konzeption mit einbezogen. Für das 1. und 2.
Streichquartett erhielt er den
Kompositionspreis der Stadt Stuttgart (1982) und den Kompositionspreis
„Luis de
Narvàez“ - Granada (1993). Die elektronische Komposition „Nearness“
erschien
auf der„Sonic Circuit“-Festival-CD 2001. Konzerte und Aufführungen in
Österreich, Deutschland, Schweiz, ehem. Jugoslawien, Italien, Spanien,
Belgien,
Frankreich, Südamerika, USA und Russland. Mitbegründer des
Theatervereins meyerhold unltd. Kompositionen für
Kammerensemble, Orchester,
Elektronik, Theater und Hörspiel/Kunstradio. Der Werkkatalog umfasst ca.
100 Kompositionen, 40
Theater und Hörspielmusiken Zusammenarbeit mit Renate Pittroff seit 1993 im Bereich Theater, Hörspiel, Kunstradio, elektronische Musikperformance. Seit 2004 unter dem Label „wechselstrom“ interdisziplinäre Werke, konzeptioneller Kunst und Kunst im öffentlichen Raum.
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Die im Denis gezeigte
Installation ist als kleine Erweiterung
an die 2003 in Osaka (Japan) gezeigte "YELLOW ROOM" Ausstellung zu
verstehen. Sie ist, wenn auch mit neuen Objekten ergänzt, ein Teil der
Werkgruppe aus dem komplexen Zyklus "YELLOW ROOM". Eine Kindheitserinnerung erzählend und einem Sprichwort folgend - "Der hat auch die Weisheit mit dem Löffel gegessen" - baut der Künstler ein Ensemble erschreckender Einsamkeit und verlassener Räume, in deren Inneren lediglich vereinsamte Gegenstände von Menschen zeugen. Eine fast erheiternde Assoziation zu seinen insgesamt gezeigten, profanen Materialien der Installation, die dem Mysterium des Menschen in Abwesenheit gewidmet ist. Der Mensch ist hier nur mehr eine anonyme Methapher und dient als verbliebener Schatten seiner entworfenen Materialität. Spiegel einer vereinsamten Welt, in der grell-gelbe Objekte aggressiv und vereist zurückgelassen oder abgestellt wirken und auf eine künftige Nutzbarkeit hoffen. Graselli lässt keinen Zweifel daran, dass der moderne Mensch nicht nach Gleichheit strebt oder die Welt zum gemeinsamen Vorteil und gerecht gestaltet. Alles scheint streng angeordnet und folgt einer kuriosen Ordnung. Einige Gegenstände erscheinen vertraut, insgesamt wirken sie verstörend und beunruhigend. Es finden sich Wannen und Löffel (spoons), ein Podest und ein Trompetenhorn mit Schuhdehnern und eine plumpe Nierenschale mit skurrilem Abflussausgang, vollgesogen mit Auswurf und Eiter, zeugt sie vom Gebrauch pathologischer Intoxikation. Die grellen Gelbtöne vermitteln das von Schwefel und Eis angesogene und angereicherte Material - beklemmend und beunruhigend die Verlassenschaft und Ordnung im Stillen in ihrer Abwesenheit vom Mensch-sein. Text: Xiaong Cheng
Wien, 16. April 2017 |
1992 - 1996
Studium
der Bildhauerei, Universität für angewandte Kunst Wien bei Prof.
Bertoni, Prof.
Richard Deacon, Prof. Marien Schouten, Diplom 1996
W: Und der andere, der ihn antrieb,
erinnerst du dich?
E: Der hat mir Knochen gegeben.
W: Das war Pozzo!
E: Und du sagst, dass das alles gestern war?
W: Na klar.
E: Und an dieser Stelle?
W: Aber sicher. Erkennst du sie nicht wieder?
E: Wiedererkennen! Was gibt es da wiederzuerkennen?
Ich bin mein Leben lang in der Wüste herumgezogen!
Und da verlangst du von mir, dass ich Nuancen sehe!
Schau dir doch den Dreck an. Ich bin hier nie herausgekommen!
W: Ruhig, ruhig.
E: Hör mir auf mit deinen Landschaften. Sag mir lieber, wie es drunter
aussieht,
bei den Würmern!
W: Du wirst mir doch nicht sagen, dass es hier so aussieht wie, wie in
der Poebene!
Da ist wohl ein großer Unterschied.
E: Poebene! Wer spricht hier von der Poebene?
W: Du bist doch in der Poebene gewesen!
E: Nein, ich bin nie in der Poebene gewesen!
Ich habe meine ganze Lebenslust hier ausgepisst, sag ich dir.
Hier in dieser Scheißgegend!
In
der Arbeit wird die Idee eines invertierten Mosaiks aufgegriffen.
Ein umfangreiches Inventar an konkreten Einzelbildern (Fotografien)
wurde zu einem
‚Mosaik der Abstraktion‘ zusammengeführt. Die Fotografie, die hierbei
mit ihrem
abbildenden Charakter vielmehr täuscht, verhilft zu einem Gesamtbild,
das malerische
Züge annimmt und jegliche Figuration und somit Eindeutigkeit verneint.
Mit
zunehmender Distanz entzieht sich das Fotografische dem Betrachter und
es
eröffnet sich der Blick auf ein malerisches Bild, das den
offensichtlichen Sinn
des zuvor Gesehenen um-schreibt.
Ein
gewisser Effekt der Verfremdung wird herbeigeführt, der mit Hilfe eines
Mediums
(oder vielmehr den Vorstellungen darüber)
– in Ablösung eines Anderen – erzeugt wird. Es sind die Bilder davon,
die Vorstellungen
darüber, was Fotografie ist und Malerei sein kann.
Foto:
Gasser Martina
So
ist der Wiener Brunnenmarkt ein Ort der Vorstellung, der Zuweisung, des
Handels
und der Ware, an dem sich das Eigene und das Fremde begegnen. Handelnde
verschiedener Herkunft bestimmen die Wirklichkeit
dieses Ortes, die grundsätzlich als interkulturell erfahren wird.
Beteiligte
wie Betrachter machen es möglich, dass der Brunnenmarkt ein Raum kultureller
Uneindeutigkeit ist,
sodass die Vorstellung eines a priori kulturell eindeutigen Ortes zu
einer Unsinnigen wird.
Das
Foto ist keine einfache Repräsentation oder Abbildung, sondern hat
seine eigene
Wirksamkeit. Sie hält das Konkrete klein, um dadurch andere Sichtweisen/Sehweisen
erfahrbar zu machen.
Ziel
ist es, beide Medien und deren Akteure in die Arbeit zu integrieren,
und die
Frage danach zu stellen wie es um unsere Vorstellungen über und
unsere Sehweisen auf etwas
/ jemanden sowie uns selbst bestellt ist.
Die österreichische Künstlerin Grace
Marta Latigo, die slowakisch-ugandische
Wurzeln hat, zeigt Arbeiten im Kleinformat-Kontext, welche ihren
Lebensumständen angepasst sind.
Latigos Werk ist untrennbar mit ihrem Migrationshintergrund
und der, durch bürokratische Schlamperei verursachten, jahrelangen
Illegalität in
Österreich verknüpft. Ihr malerisches Oeuvre ist auch ein politisches,
unbeeinflusst aber von gängiger Politik-Apparatur, getragen von
selbstbestimmter Politisierung, gründend auf Humanität und sozialer
Verantwortlichkeit. Zweifelsfrei ist sie eine der ersten farbigen
Frauen
gewesen, die für ihre Rechte als Frau, für Emanzipation und gegen
Rassismus
öffentlich kämpfte.
Für Grace Marta Latigo ist Kunst ein subversiver Prozess, untrennbar
von persönlicher
Erfahrung und Geschichte.
Foto: Martina Gasser
Diese Einflüsse aus erlebter Ausgrenzung, Zurückweisung und Rassismus,
in
latenten oder konkreten Formen, und ihre auf ein Minimum reduzierte
Lebensweise, spiegeln sich wieder in einer Reihe von wunderschön
gemalten Portraits.
Präzise und gegenständlich erarbeitet, stellt jedes Bild die Geschichte
einer realen
Person dar. Fein säuberlich, mit großem Können gemalt, zeigt sie auf
kleinstmögliche
Weise, dass Kunst nicht durch Größe besticht, sondern auch durch
sinnliches
Einfühlen, wahre Begebenheit und Schlichtheit.
Fotos: Alfred Graselli und Martina Gasser
Ein malerisches Werk, ungeschönt als Reise, gezeigt als
Installation mit minimalistischer Präsenz, als gesamtes Kleinstes mit
großem
Esprit und von hohem Anspruch getragen. Das zu schätzen, was wir
verlieren,
wenn wir es nicht achten, wenn wir uns dafür nicht einsetzen, den
Menschen, den
Menschen gewidmet.
Ohne Titel
Holz, Gips, Nylon, Wachs
manifestieren sich in baulicher Realität und Umwelt. Diese geschaffenen
Fotos: Martina Gasser |
Fotos: Martina Gasser |
Gabriele Salzmann Forbidden Zone Meine Arbeit thematisiert
einerseits den ewigen Reiz
des Verbotenen: eine pinkfarbene Leiter
der lustvollen Neugierde verleitet Betrachterinnen und Betrachter zur
Besteigung, um einen Blick auf das Verbotene tun zu können. Das
Verbotene reizt
also, spornt an, bewegt und motiviert. Am oberen Ende der Leiter
versperrt — oder eröffnet —
ein Spiegel den Blick auf das Verbotene im Heutigen, im beginnenden 21.
Jahrhundert. Je nach Perspektive ist da
ganz Verschiedenes zu sehen, Fassaden, Fenster, Dächer, ein Stück des
Himmels:
Was könnte dort Verbotenes sein? Haben nicht jeder und jede ein ganz
eigenes
Stück Verbotenes? Besteigt man die Leiter, was würde man
dann sehen? Wohl das eigene Spiegelbild. Und vielleicht
ist der unverstellte und genaue Blick auf das eigene Selbst das, was
wir uns
heute am meisten verbieten, was aber gerade deswegen immer wieder reizt
und
herausfordert. |
Kurzbio Gabriele Salzmann 1957 geboren in Salzburg 1975 Abschluss Höhere Technische BLA Salzburg, Abteilung für Textilhandwerk 1975-86 Tätigkeit als Grafikerin 1977-86 Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg (Klasse C. Pack und Klasse O. Oberhuber) 1986 Studium der Malerei an der Hochschule f. Angewandte Kunst in Wien, Meisterklasse Maria Lassnig 1990 Diplom Ausstellungen - Beteiligungen (Auswahl der Letzten) 2014 „Farbe : Fläche : Raum“, Galerie im Turm der BH Baden, Baden bei Wien 2013 „Für die Fülle“, Salzburger Kunstverein, Salzburg 2012 „Das Atelier“, Malerei, Installation, MUSAO Masc Foundation, Wien „Die Farbe ist der Ort“, A41 Galerie im Hof, Wien „DIE MÜHEN DER EBENE, Künstler der Galerie und Gäste“, Galerie Lindner, Wien 2011 „konkret nicht konkret“, artmark Galerie Wien, Wien „Zwischen den Zeiten. Schnittstelle 2011“, FORUM KONKRETE KUNST ERFURT; Erfurt, Deutschland (K) „One before. Messe +“, Heinestraß, Wien 2010 „Wir leben und arbeiten in Wien – Brighten the Corners“, Atelier & Gallery Area 53, Wien 2009 „Magenta zweimal gebogen“, Tanzsaal, Untere Falkenburg, Appenzell, Schweiz 2008 „Mit eigenen Augen“, KünstlerInnen aus der ehemaligen Meisterklasse Maria Lassnig, Heiligenkreuzerhof, Wien (K) Lebt und arbeitet in Wien. |
Fotos: Fred Misik
|
Foto: Martina Gasser |
Die Träume der Grenzpolizisten Nur ungarische Grenzpolizisten durften den Wald betreten
und auch nur während des Dienstes. Die Grenzwache dürfte unendlich
langweilig
sein – viel länger und langweiliger, als eine kommunistische
Weltsicht-Stunde
in der Schule. Und wie die Zeit in der Schule unter anderem mit dem
Beschmieren
und Gravieren der Bänke vertrieben wird – hat jemand schon eine
Schulbank ohne
ein eingraviertes durchstochenes Herz gesehen? – so duldeten die
metallgrauen,
glattstämmigen Buchen des Kőszeger Mischlaubwaldes die uralte, zum
Vertrieb
der Langeweile gedachte, Kreativität. „Imre Márkus 2.II.1958”,
„Fodor M. Ják”, „Évike”, „Troty (sic!) Pastor”, „Katinka, ich liebe
dich!”,
„Antal Borbolya, 1957-1959”, József Fejes 1970-73, Keszthely”, „der
Pimmel von
Lajos Nagy”, „324, 321, 309, 297, 271, 200, 156, 103…“ – und noch
mehr in hunderten, tausenden Bäumen
eingravierte Botschaften. Auf dem ersten Blick fallen diese Botschaften
gar
nicht auf, es scheint, als ob man in einem normalen Wald spazieren
würde. Dann,
als man die erste Gravierung bemerkt, sucht das Auge schon die zweite,
dann die
dritte und auf einmal beginnt die bisher unbewegliche Landschaft zu
pulsieren
und die grauen Stämme ziehen einen magnetisch an: Lies mich vor,
entziffere
mich auch! Während das in die leblose
Schulbank eingravierte durchgestochene Herz in seiner Originalgröße für
die
Nachwelt erhalten bleibt, wachsen-schwellen die, in lebendige Bäume
eingekerbten Zeichen, über die Jahrzehnte mit dem Baum mit: „Svejk, der
Schwule“ schwellt an, „Ich liebe dich, Mari“ geht auf, und mit ihr auch
Mari
selbst, in die Bernát gerade von hinten eindringt. Das am 15. August
1960
entstandene Werk trägt den Namen „Die Träume des Grenzpolizisten“ und
hat schon
ursprünglich den ganzen Baumstamm umschlungen. Nun, 50 Jahre später,
sind die
Gravierungen um einen Finger lang dicker geworden, das Stillleben wird
erst
sichtbar, wenn man eine Runde um den Baumstamm dreht. Aus einer
bestimmten
Perspektive erinnert die Komposition sogar mehr an einem Miró-Abstrakt.
Die
natürlichen Wunden des Baumes verschmelzen sich mit den verursachten
und es ist
nicht mehr klar – vielleicht war es auch nie – ob Maris Augen, oder
Bernáts
Pimmel tränt. Die Tropfen laufen am Baumstamm bis zum Boden hinunter
und bilden
dort ein Herzchen. Aus der kindisch-schulischen und obszönen Szene wird
ein zu
entzifferndes Rätsel, ein Zauber sogar. Abstreiten kann man es wirklich nicht, dass die Mehrheit
der Schnitzereien auf das Thema der Sexualität abzielt – aber auf was
sonst in
einer geschlossenen Männergesellschaft? Der Miró-ähnliche Abstrakt ist
ein
selten schönes Exemplar, aber nicht das einzige: die verschiedensten
Stile
wurden in diesem Wald ausgelebt. Der haarige Rhombus plus die harte
Nudel plus
das Blatt sind die Klassiker, aber nicht selten ist der weibliche Akt,
welcher
an ägyptische Hieroglyphen erinnert. Der Macher von „Katinka, ich
liebe
dich“ ist ein geborener Karikaturist: Katinkas Frisur ist aus den
60ern,
ihre Möpse stehen bis heute keck aufrecht in den Himmel, ihre Hand ruht
auf
ihrer Hüfte, die sie ein bisschen ausstreckt, ihre Beine sind wie die
Flossen
einer Meerjungfrau, sie ist eine kesse Nixe. Ein wahres Kunstwerk.
Natürlich
gibt es auch welche, die mehr den Wesenskern aufzeigen: den Darstellern
der erotischen
Szene fehlen die Arme – wahrscheinlich waren sie für den Akt nicht so
dringend
notwendig, oder der Dienst ging einfach zu Ende. Andere Torsos, die
ebenfalls
aus anderen Gründen unbeendet blieben: möglicherweise wurde der
weibliche
Körper beim nächsten Versuch schöner, womöglich wurde der Grenzpolizist
von
einem Alarm aus seiner Träumerei aufgeweckt. Und selbstverständlich
gibt es
auch schamhaftere Künstler, die den Mädels Höschen, den Jungen Kapperl
anziehen
oder eine qualmende Pfeife rauchen ließen. Der ganze Wald ist schwül
von
Erotik. Aber auch harte Qual. Das andere große Thema ist die
Zeit: die unendlich schrecklich lange Zeit des Militärdienstes. Drei
Jahre,
dann zwei Jahre, später ganz viel Rückwärtszählen, die Zahl der Tage
wird
langsam, aber doch immer weniger. In manche Baumstämme ist der
Stacheldraht
eingewachsen. Fred Misik, ein in Wien und Rattersdorf lebender Künstler, Bauer und Sammler bewirtschaftet seit einigen Jahren den Garten seiner Großeltern. Bei einem Spaziergang im Rattersdorfer Wald, befand er sich plötzlich auf der Kőszeger Seite und entdeckte die Bäume. Obwohl er kein Ungarisch spricht, kennt er die Geschichte der Grenze und die eingravierten Figuren, Worte, Texte und Zeichnungen verzauberten ihn. Er begann eine fiebrige Dokumentationsarbeit, er fotografierte Tausende Bäume. Neben der Fotografie entwickelte er neue Methoden um die, in die Bäume geschnitzte Vergangenheit zu verewigen. Er nimmt ein großes Blatt Papier, klebt es an den Baumstamm über die Eingravierung und wischt mit einem in Farbe getunkten Schwamm drüber. Oder er streicht eine große, nasse Tonplatte darüber, transportiert sie nach Hause, und gießt sie mit Gips aus. Er fabriziert die Todesmasken der Bäume – aber diesen, wie den „Veronikas Tuch“-Vergleich, füge bloß ich hinzu. Fred Misik würde sich nie im Leben in kunsthistorische oder geschichtliche Deutungen verwickeln – die Bäume liebkosend, rettet er „nur“ die Vergangenheit. Auf den aufgehängten Umhängen, Masken sieht man die Eingravierungen so, wie man sie in echt nicht sehen könnte, sie sind Abbilder einer untergegangenen, toten Welt. Eine eigenartige Wendung des Schicksals, dass ein österreichischer Künstler den verzauberten Wald von Kőszeg gefunden hat. Eigenartig, aber nicht einmalig, dass ein Österreicher die beschwerliche ungarische Erinnerung an den Eisernen Vorhang pflegt – schon das Jubiläum im Jahr 2006 hat man in Österreich würdevoller gefeiert als bei uns, in Ungarn... Währenddessen wird der Wald, auf der ungarischen Seite des österreichisch-ungarischen Írottkő Naturparks, der zum Kőszeger Naturschutzgebiet gehört, abgeholzt. Bei meinem letzten Besuch landeten wir bei einer solchen Rodung, wo mehrere Dutzend Bäume schon gefällt wurden, auf den Stämmen sah man aber noch, dass viele von ihnen „beschrieben“ waren. Der verzauberte Wald von Kőszeg – der sogar kulturelles Erbe, sogar ein Schulausflugsort für eine Geschichtsstunde über das 20. Jahrhundert sein könnte, wird möglicherweise in ein paar Jahren vernichtet sein, obwohl wir, Ungarn, ihn noch gar nicht entdeckt hatten. Sehr schade. |
Foto: Johannes Lengauer |
Johannes Lengauer - Bio 1963
in linz geboren |
Wie Nadelstiche in die Haut kleine Wasser dröhnen sicher sind wir hier Kämm mir das Haar meine Schöne golden leuchtet das Lichtlein über uns Die Hand fährt über Augen Dunkelheit die uns umgibt Und lauthals schreit die Angst in uns gebt uns Löhne gebt uns Licht Sabine Groschup, 2014 |
Foto: Martina Gasser |
Foto links: Martina Gasser // Foto oben: Sabine Groschup |
So zeigt sie einen Platikschwan als „sterbenden Schwan“: ihm geht die Luft aus. Und der Betrachter spiegelt sich verzerrt in einer Diskokugel, die den Blick mittels aufgeklebten Plastikaugen erwidert, was der Installation einen surrealen Charakter verleiht.
Foto: Gasser Martina
CV: geb 1966 in Innsbruck;
lebt und
arbeitet in Wien
Studium
an der Universität für angewandte Kunst bei O. Oberhuber und E.
Caramelle
Bildnerische Arbeit mit den Medien
Malerei, Fotografie, Collage,
Installation
Konzeption und
Organisation von künstlerischen Projekten im sozialen Kontext
Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Österreich, Deutschland, Spanien, Großbritannien, Italien, Griechenland, Kroatien, Bulgarien, Polen, Rumänien, Türkei, Niederlande, Finnland, Venezuela, Australien, Palästina, Japan